- Personalbedarf
- 1. Begriff: Festlegung des Arbeitskräftepotenzials, das ein Unternehmen momentan bzw. zu einem zukünftigen Zeitpunkt in quantitativer und qualitativer Hinsicht benötigt, um die geplanten Aktivitäten durchführen zu können.- 2. Ermittlung des P.: Dies umfasst Anzahl, qualitative Struktur und zeitlichen, ggf. auch örtlichen Einsatz der benötigten Arbeitskräfte. Daraus ergibt sich ein Soll-Wert, an dem sich alle personalwirtschaftlichen Maßnahmen auszurichten haben.- 3. Determinanten des P.: (1) Arbeitsaufgabe (Mengenaspekt, Aufgabeninhalt, zeitliche Struktur); (2) Arbeitsträger (Art, Technologie der Arbeitsmittel, Arbeitskräfte selbst als Wirkungsfaktor: Belastbarkeit, Arbeitsbereitschaft, Arbeitsfähigkeit etc.); (3) Arbeitsbedingungen (Arbeitsorganisation: Aufbauorganisation, Führungssystem etc., Arbeitsumwelt).- 4. Methoden zur Ermittlung des P.: a) Direkte Ermittlung: Ableitung unmittelbar aus anderen Planzahlen eines Unternehmens; ein Bestimmungsfaktor (bzw. eine Gruppe von Faktoren) wird als allein maßgeblich angesehen, der P. von dieser Bezugsgröße abgeleitet. Voraussetzung ist eindeutige Festlegung der unabhängigen Variablen (z.B. Jahresproduktion in Stück) und Abhängigkeitsfunktion zwischen dieser Bezugsgröße und den P. Zur Anwendung kommen Extrapolationsverfahren, Kennzahlenmethode, Korrelations- und Regressionsrechnungen.- b) Indirekte Ermittlung: Analyse der Auswirkungen der zahlreichen Determinanten auf die zukünftigen Qualifikationsmerkmale und die Organisationsstruktur (⇡ Personalentwicklung).- Weitere Verfahren: Stellenbesetzungsmethode, Anlagen- und Arbeitsplatzmethode, Nachfolge- und Laufbahnmethode. Literatursuche zu "Personalbedarf" auf www.gabler.de
Lexikon der Economics. 2013.